DigiMix-PA: Wissensbasierter Präzisionspflanzenbau in einem Mischbetrieb
Die Landwirtschaft ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor im Flächenland Brandenburg, doch die natürlichen Standortbedingungen stellen Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen. Sandige Böden, kleinräumige Relief- und Bodenunterschiede sowie zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel wirken sich negativ auf die Ertragsstabilität aus. Vor diesem Hintergrund birgt die Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft enormes Potenzial, das bisher jedoch kaum ausgeschöpft wird.
Das Projekt „DigiMix-PA: Wissensbasierter Präzisionspflanzenbau in einem Mischbetrieb“ setzt genau hier an. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam arbeitet gemeinsam mit dem GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam, der Universität Potsdam und der Technischen Universität Berlin daran, innovative Ansätze der Präzisionslandwirtschaft in die Praxis zu bringen. Als Zukunftsbetrieb dient hierbei der Leibniz Innovationshof in Groß Kreutz.
Herausforderungen in der Präzisionslandwirtschaft
Obwohl bereits zahlreiche Technologien für die Präzisionslandwirtschaft auf dem Markt verfügbar sind, fehlt es an der systematischen Verknüpfung dieser Einzellösungen zu einer durchgängigen Prozesskette. Landwirtinnen und Landwirte verfügen zudem häufig nicht über ausreichende praktische Erfahrungen und Zugang zu Weiterbildungsformaten. Gleichzeitig gibt es bislang wenige wissenschaftliche Erkenntnisse, wie sich die Technologien ökologisch und ökonomisch sinnvoll kombinieren lassen.
Ziel und geplante Innovationen
Obwohl Technik für Präzisionslandwirtschaft seit vielen Jahren am Markt verfügbar ist, findet sie bisher nur mäßige Verbreitung. Ein Grund dafür sind technische Insellösungen, die zwar einzelne Maßnahmen zu steuern vermögen, aber nicht in einer gesamtbetrieblichen Nutzung zusammengeführt werden. So kann das volle Potenzial der ortsspezifischen Bewirtschaftung nicht ausgeschöpft werden. Ziel des Zukunftsbetriebs ist daher der Aufbau eines konkreten praktischen Umsetzungsbeispiels mit durchgängigen Verfahrensketten zur Ermittlung und Demonstration der regionaltypischen Effekte des Präzisionspflanzenbaus auf betriebliche Abläufe, Umwelt, Wirtschaftlichkeit sowie zum Kompetenzaufbau für die regionale Landwirtschaft und Beratung.